Fotomontage des geplanten 5G-Sendemasten in Pähl.

05.11.2020
Gefährdung für Pähler Orts- und Landschaftsbild

FREIE WÄHLER Pähl-Fischen kritisieren Standort der geplanten 5G-Funkanlage

Der geplante 5G-Sendemast in Pähl sorgt weiter für Gesprächsstoff. Aus Sicht der FREIEN WÄHLER Pähl-Fischen, die das Vorhaben der Gemeinde seit jeher kritisch betrachten, wurde ein Aspekt bisher noch viel zu wenig in der Öffentlichkeit diskutiert: der Standort der Mobilfunkanlage, der nach ihrer Einschätzung das einzigartige Orts- und Landschaftsbild Pähls massiv gefährdet. Vorgesehen ist das Bauwerk derzeit auf einem Gemeindegrundstück unterhalb von Hirschberg-Alm und B2, mitten in schönster Pähler Szenerie. In einem derart sensiblen Bereich einen Sendemast von bis zu 20 Metern Höhe zu errichten, und noch dazu in großer Nähe zur Wohnbebauung, sorgt für breites Unverständnis im Ortsverband. „Es ist zu befürchten“, erläutert Thomas Baierl von der Gemeinderatsfraktion der FREIEN WÄHLER, „dass durch den Standort ausgerechnet an dieser Stelle, oberhalb des Dorfes, das Orts- und Landschaftsbild erheblich beeinträchtigt wird.“ Wie dies aussehen und welche Folgen es für Pähl haben könnte, zeigt eine aufwändige Fotomontage, die die FREIEN WÄHLER vorgelegt haben. Den beiden Wahrzeichen Pähls, der Pfarrkirche St. Laurentius und dem Hochschloss, dürfte der Funkmast mit seinen Dimensionen zukünftig gehörig Konkurrenz machen und der Hirschbergansicht seinen Stempel aufdrücken. „Ob das der historisch gewachsenen Struktur des Ortes und dem Lebensgefühl der Menschen zuträglich ist und der Verantwortung entspricht, die die Gemeinde Pähl für Natur und Landschaft trägt, darf man ernsthaft bestreiten“, ergänzt Thomas Baierl.

Eigentlich hatte die Gemeinde Pähl bereits im Juni dieses Jahres im Zuge der von den FREIEN WÄHLERN entfachten Debatte über den Funkmast zugesagt, eine Informationsveranstaltung zu organisieren, in der die Bürgerinnen und Bürger über die Chancen und Gefahren von 5G durch verschiedene Referenten aufgeklärt werden. „Trotz dieses öffentlichen Versprechens aber ist bis heute nichts passiert, es herrscht sprichwörtliche Funkstille“, stellt Gemeinderatsmitglied Dr. Torsten Blaich von den FREIEN WÄHLERN fest. Umso drängender ist es für den Ortsverband, nicht nur mehr über die potenziellen Risiken von 5G für Gesundheit und Natur zu erfahren, sondern auch die optischen Folgen dieses Bauprojektes für Pähl zu erörtern. „Es spricht für sich“, erläutert Gemeinderatskollege Thomas Baierl, „dass die Gemeinde mit ihrer Entscheidung für den aktuellen Standort gegen ihr eigenes ortsplanerisches Leitbild verstößt. Denn in ihrem Flächennutzungsplan ist genau das Gebiet, in dem der Mast errichtet werden soll, ausdrücklich als ‚Tabuzone‘ für jegliche Bebauung ausgewiesen. Und in diesem hochempfindlichen Areal verpachtet die Gemeinde ein Grundstück an einen Mobilfunkbetreiber! Das passt einfach nicht.“ Die Bedeutung dieser „Tabuzone“ wurde erst kürzlich bei einer Klausurtagung des Pähler Gemeinderats vom Landschaftsarchitekten Fritz Erhard bestätigt.

Für die FREIEN WÄHLER Pähl-Fischen steht fest: Technischer Fortschritt darf und muss sein, aber weder auf Kosten der Gesundheit noch zum Nachteil des Orts- und Landschaftsbildes, um das Pähl weithin beneidet wird. Für die Gemeinderatsfraktion der FREIEN WÄHLER führt kein Weg daran vorbei, Alternativstandorte zu prüfen, die deutlich besser für Mobilfunkanlagen geeignet sind und mit weniger Konflikten einhergehen. Nicht ohne Grund hat sich unlängst auch eine Bürgerinitiative gegen 5G in Pähl formiert.

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